Salam Aleikum,
Dies bedeutet „Heil, Friede mit euch!“ und ist hier in der arabischen Welt die traditionelle Grußformel. Ich bin zwar in Afrika, aber Marokko ist natürlich eher arabisch geprägt.
Es ist übrigens Grad 4:27 Uhr in der Früh und mein kurzer Nachtrag zur Ankunft in Marokko hätte eigentlich wie folgt lauten sollen:„ Wir sind pünktlich in Casablanca gelandet und sofort durch die Passkontrolle gekommen, haben unser Gepäck abgeholt und sind dann sofort in unser Hotel nach Casablanca gefahren, wo ich dann nach einem langen und anstrengenden Tag ins Bett gefallen bin.“ Wenn ich dies natürlich so schreibe, bedeutet das, dass es natürlich nicht so gekommen ist und ich musste an meine erste Afrika-Reise nach Südafrika denken, wo unser Reiseleiter uns zuerst den Spruch beigebracht hat:
This is Africa!
Im Prinzip bedeutet es nichts anderes als: hier läuft alles anders, als man denkt.
Also fangen wir mal an:
Mit leichter Verspätung von knapp 10 Minuten sind wir nach einem schönen ruhigen Flug in Casablanca gelandet. Allerdings war der Flug, was die Sitzplatzqualität anging, dann doch eher suboptimal. Ich habe noch nie in einem Airbus A320 der Lufthansa mit sechs Reihen gesessen, zudem gab es außer eine Miniflasche Wasser keinerlei Service, naja, den Service gab es schon, aber den hätte man sich teuer erkaufen müssen, obwohl eine kleine Tüte Chips mit 50 g für 3,50 Euro schon fast ein Schnäppchen sind. Gut, dass ich in Frankfurt noch Getränke gekauft hatte. Also kurz und knapp: der Flug, auch wenn er noch so kurz und dank wolkenlosem Himmel schöne Ausblicke auf Spanien und Marokko bot, war eher eine Qual, denn ein guter Einstieg in den Urlaub.
In Marokko gelandet, ging es dann erst mal durch die Passkontrolle, die sich zwar etwas hinzog aber eigentlich ohne Probleme von statten ging. Weiter ging es also Richtung Gepäckausgabe. Und vorher lachte mir sofort ein Stand eines ortsansässigen Mobilfunkanbieters ins Auge. Hier konnte ich wirklich schnell und unkompliziert eine marokkanische Simkarte kaufen und für 20 € 20 GB Datenvolumen aufladen. Die nette Dame hat dann alles sogar noch eingerichtet und uns einiges erklärt, und das Beste: ich konnte mit Euro bezahlen, da ich natürlich noch keine Dirham hatte. Natürlich zum Umtauschkurs eins zu eins, was aber völlig in Ordnung geht, wenn ich bedenke, dass ich beim Umtauschen ja auch noch Gebühren hätte zahlen müssen.
Weiter ging es dann zum Gepäck abholen. Hier herrschte das pure Chaos, denn wie ich später erfuhr, war zeitgleich ein großes Flugzeug mit einer Schar Pilger aus Mekka gelandet. Ich wollte, weil die Wege doch recht lang sind, erst mal einen Gepäckwagen holen, allerdings war keiner in Sicht, ich bin dann wieder durch den gesamten Terminal zurück, um einen Gepäckwagen zu organisieren. Diese wurden von circa vier Polizisten bewacht und ausgegeben. Allerdings standen ungefähr 30-40 Pilger und Pilgerinnen darum und haben sich fast um die Gepäckwagen geprügelt. Nach zwei erfolglosen Versuchen unter Einsatz meines Lebens bin ich dann also wieder zum Gepäckband zurückmarschiert. Kein Problem, weil unser Gepäck noch nicht da war. Es kam immer sehr stückchenweise. Naja, nachdem dann unser Gepäck endlich auf dem Fließband auftauchte und wir erfolgreich die Zollkontrolle bewältigt hatten, hatte sich unsere Reisegruppe, die wir eigentlich schon komplett im Flugzeug kennen gelernt hatten, da wir alle nebeneinander saßen, vor dem Flughafen versammelt. Das einzige was fehlte, war unser Reiseführer.
Ein freundlicher Marokkaner versuchte dann zu helfen und führte mich zu einem Mann namens Mohammed, da der örtliche Ansprechpartner des Reiseveranstalters ebenfalls Mohammed heißt (okay, Mohammed ist der häufigster Name der Welt…). Irgendwie konnte der aber mit World Inside gar nichts so richtig anfangen und auch das Hotel passte nicht. Zum Glück hatten wir die Notfall-Nummer und konnten mithilfe von Mohammed den anderen Mohammed erreichen. Allerdings gestaltet sich dieses Gespräch doch recht schwierig: ich spreche nur rudimentär Französisch (beziehungsweise mein Schulfranzösisch liegt schon sehr lange zurück) Und Mohammed sprach auch nur leidlich Englisch. Zuerst musste geklärt werden, um welche Reise von World Insight es sich überhaupt handelt. Zum Glück war zwischenzeitlich Mbarak, unser richtiger Reiseführer, aufgetaucht. Er hatte an einer anderen Stelle gewartet und uns nicht gesehen und wir hatten ihn nicht gesehen. Nun dachten wir es kann endlich losgehen, doch leider mussten wir eine weitere halbe Stunde warten, da wir noch zwei Personen aus unserer Reisegruppe vermisst hatten, diese hatten das Pech, dass wohl beim Ausladen des Flugzeugs das Gepäck-Band kaputtgegangen ist und sie deswegen sehr sehr lange auf ihr Gepäck warten mussten. Uns hatten sie dadurch natürlich verpasst und an einer anderen Stelle gesucht und gewartet.
Dann ging es aber endlich ins Hotel und nach ein paar kleinen Schwierigkeiten mit unserem Zimmer-Karten ( keine der Karten funktionierte) bin ich endlich gegen 4:00 Uhr im Zimmer gewesen und habe erst mal eine herrliche Dusche genossen. Schlafen kann ich noch nicht aber zum Glück geht es morgen erst um 9:00 Uhr los, so das ich jetzt noch einen kleinen power-nap nehmen werde.
So sieht übrigens unser Hotel von außen bei Nacht aus und ich nach einem Mega anstrengenden ersten Anreisetag.
Nach nur anderthalb Stunden Schlaf, hieß es dann auch sofort wieder aufstehen und frühstücken. Hier konnte ich zumindest erst mal Energie tanken und auch den leckeren Minztee probieren.
Dann ging es zur sehr beeindruckenden Hasan II Moschee, eine der größten Moschee in der Welt. Hier können immerhin bis zu 25.000 Menschen beten. Hier habe ich denn auch das erste Mal in meinem Leben praktisch gesehen wie Korruption funktioniert. Man hätte entweder pro Person ein einzelticket für knapp 17 € kaufen können, oder man gab den Menschen, der die Absperrung bewachte 20 € für neun Personen und wurde einfach herein gelassen. In dem Fall war es mir sogar ganz recht, da dieser Mensch mit Sicherheit nicht viel Geld verdient. Bevor wir Casablanca verlassen haben, stand noch ein kurzer Halt bei Ricks Café auf den Program. Mr. Bogard war aber leider nicht anwesend.
Von Casablanca aus ging es dann weiter in die Hauptstadt Rabat. Hier haben wir unseren freundlichen lokalen Reiseleiter Abdul aufgesammelt und sind mit ihm zunächst zum Königspalast gefahren. Auch hier wieder ein wirklich beeindruckendes Gelände und ein beeindruckender Palast. Hier durfte man sogar das Sicherheitspersonal in ihren verschiedene Uniform fotografieren. Nur zu nah an den eigentlichen Palast durfte man nicht herantreten, was einem von den wachen freundlich, aber bestimmt mitgeteilt wurde.
Vom Königspalast aus ging es dann zum Mausoleum von Mohammed V. Auch hier standen wieder Ehrenwachen vor dem Mausoleum, und wir konnten schon den Muezzin bei seinen Vorbereitungen für das Freitagsgebet lauschen.
Bevor es zu einem späten Mittagessen am Wasser ging, haben wir noch die schönen kleinen Gassen der Medina von Rabat bewundert.
Dann ging es circa 3 Stunden weiter nach Norden in die Küstenstadt Asilah. Nach dem beziehen unsere Zimmer sind wir noch zur Altstadt gelaufen, haben lecker gegessen und uns anschließend noch den Trubel in der Medina angeschaut. Wahnsinn, was da bei Nacht noch so los ist.
Morgen ist kein Programm und ich werde erstmal ausschlafen und dann ein wenig die Medina erkunden.
Bis Morgen
Euer Dirk