Salam Aleikum,
Heute war einer der schönsten und entspannendsten Tage dieser Urlaubsreise. Ich wurde sanft vom Ruf des Muezzins und dem Geschrei der Möwen geweckt.
Nach einem entspannten späten Frühstück haben wir uns mit unseren Mitreisenden Mario und Torsten mit einer Arbeitskollegin von Mario getroffen. Diese ist grade mit ihrem marokkanischem Mann in Marrakesch und Essaouira. Wir sind ein wenig durch die Gassen geschlendert und haben dem frühmorgendlichen Treiben zugeschaut. Noch war es recht ruhig und die Händler bauten ihre Stände auf und fegten ihre Plätze.
Highlight war eine kleine Holzmacher-Werkstatt in einer kleinen Seitengasse. Ich wollte ursprünglich nur ein Foto vom Innenraum machen, doch der Holzmacher lud mich in die kleine Werkstatt ein. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen und habe gesehen, mit welcher Fingerfertigkeit er Holzschächtelchen, Würfel, und anderes herstellt. Eines seiner Hauptwerkzeuge war ein alter Waschmaschinenmotor, in der ein Bohrfutter eingespannt war. Er war sehr herzlich zu uns und hat uns alles genau erklärt. Wir haben vermutet, dass der Mann dort in dieser winzigen Werkstatt lebt, da in der hinteren Ecke ein Bett stand. Nur eine kleine Katze leistete ihm Gesellschaft. Ich konnte es mir nicht nehmen, ein paar seiner Arbeiten einzukaufen. Der Preis war geradezu lächerlich, wenn man sieht, dass die gleichen Holzarbeiten hier bei den Andenkenhändlern teilweise das 3-4 fache kosten. Hier wusste ich zumindest, dass der Mann das Geld direkt erhält und es nicht noch durch zahlreiche Unterhändler läuft und der Handwerker nur einen Hungerlohn erhält. Ein tolles Erlebnis.
Hinter der Stadtmauer haben wir dann an einem großen Platz, vermutlich eine Art Busbahnhof, erst einmal Pause gemacht und in einer kleinen Teeküche einen wunderbaren, marokkanischen Minztee getrunken und auf den Mann von Marios Arbeitskollegen gewartet.
Zu sechst sind wir dann wieder durch die nun deutlich lebhafteren Straßen und Gassen bis hinunter zum Hafen und zum örtlichen Fischmarkt geschlendert. Hier konnten wir auch die berühmten blauen Fischerboote bewundern.
Der Mann von Marios Arbeitskollegin hatte hier eine tolle Idee: er kaufte frische Garnelen und ein riesengroßes Stück Thunfisch, welches wir uns an einem kleinen Stand grillen lassen haben. In der Mittagssonne haben wir dann mitten im Getümmel des Fischmarktes unsere Mittagspause genossen. Es schmeckte vorzüglich, und insbesondere der Thunfisch war ein wahrer Gaumenschmaus. Authentischer geht es nicht. Definitiv mein absolutes Highlight der Reise bis jetzt.
Danach sind wir wieder zurück durch die Stadt gelaufen und haben noch einen Tee getrunken. Dann ging es erstmal in unser Hotel beziehungsweise vorher zu der kleinen Wäscherei, wo ich meine Wäsche gestern abgegeben hatte. Für zehn Euro konnte ich meinen Sack Wäsche mitnehmen. Im Riad habe ich dann erst mal ein kleines Nickerchen gemacht.
Am frühen Abend sind wir zu viert noch einmal durch die Gassen geschlendert und in dem tollen Fischrestaurant, in dem wir gestern gegessen hatten, eingekehrt. Hier hatten wir wieder einen tollen Tisch, ganz oben auf der Dachterrasse des Restaurants mit Blick auf den Atlantik, die alte Stadtmauer und dem Sonnenuntergang. Das Essen war wieder hervorragend und dank der Livemusik zweier junge Marokkaner wurde es uns nicht langweilig.
Nach diesem schönen Abend sind wir noch ein wenig durch die Gassen bis zum Marktplatz geschlendert und haben hier zwei weiteren marokkanischen Musikern zugehört. Absolut geniale Musik, leider hatten sie keine CD zu verkaufen. Ich habe aber viel fotografiert und gefilmt.
Gegen 23:00 waren wir dann wieder in unserem Riad und ich sitze nun auf der Dachterrasse direkt neben meinem Zimmer und schreibe diesen Blog.
Morgen geht es dann noch auf eine Wanderung am Strand und dann nach Marrakesch. Dann melde ich mich wieder. Inschallah.
Liebe Grüße, euer Dirk
Wieder tolle Bilder, die ich zur Zeit leider nur auf dem Smartphone anschauen kann, da ich selber unterwegs bin