Die Weihnachtsgans Auguste – Teil 13/24
Von Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied, Rheinprovinz; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz, Kreis Oranienburg, DDR)
Die Mutter wusste, dass in diesem Stadium, mit einem Mann und dazu noch einem Opernsänger nichts anzufangen war. Sie setzte sich in ihr Zimmer über eine Näharbeit und vergoss ein paar Tränen. Dann beriet sie mit Hausgehilfin Theres, was zu tun sei, da bis Weihnachten nur noch eine Woche war. Sollte man eine andere, schon gerupfte und ausgenommene Gans kaufen? Doch dazu reichte das Haushaltsgeld nicht. Aber was würde man, wenn die Gans Auguste nicht mehr da wäre, den Kindern sagen? Durfte man sie überhaupt belügen? Und wer im Hause würde es fertig bringen, Auguste ins Jenseits zu senden?
„Soll der Herr es selbst tun!“, schlug Theres vor.
Die Mutter fand diesen Rat nicht schlecht, zumal ihr Mann zu der Gans nur geringe persönliche Beziehungen hatte.
Und Morgen geht es weiter….
Klasse Bild, wie immer