Seit einiger Zeit habe ich meine Begeisterung für Flugzeuge wieder entdeckt (während meines Studiums habe ich bei Airbus und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gearbeitet sowie bin recht “professionell” Microsoft Flugsimulator geflogen) und war des Öfteren mal wieder am Flughafen Nürnberg.
Leider ist da im Moment aufgrund der Pandemie nicht so wirklich viel los und die Maschinen die landen und starten sind dann auch eher unspektakulär (was Flugzeugtyp und Lackierungen betrifft). Aber dank unseres Foto- und Videokreismitglieds Christian (www.greenlinephoto.com), wusste ich zumindest von einer etwas besonderen Maschine, die in Nürnberg landen sollte. Wie so oft hatte diese kleine Foto-Aktion aber noch einige andere “Auswirkungen”….
Boeing 777-300ER United Airlines
Am Sonntag den 07.03.2021 landete eine Boeing 777-300ER der United Airlines am Flughafen Nürnberg (NUE/EDDN). Da es doch recht selten ist, dass so ein “Dickschiff” in Nürnberg landet, habe ich mir natürlich die Landung und den Start am darauffolgenden Tag nicht entgehen lassen. Der Flug war ein Charterflug der US-Streitkräfte und brachte ca. 240 Militärangehörige von Topeka (Kansas / USA) nach Nürnberg, vermutlich als Mannschaft für den Stützpunkt im bayerischen Grafenwöhr.
Die Boeing 777 oder Triple Seven (deutsch ‚Dreifach-Sieben‘) ist ein zweistrahliges Großraum-Langstreckenflugzeug von Boeing für 300 bis 550 Passagiere. Sie ist das größte zweistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt und durch die ETOPS-Zertifizierung auch auf Interkontinentalstrecken wirtschaftlich einsetzbar. Die Varianten der Boeing 777 unterscheiden sich in Länge und Reichweite deutlich. Der Erstflug der Grundversion Boeing 777-200 fand am 12. Juni 1994 statt. Mit der Boeing 777 vergleichbar sind die Airbus-Modelle A330 und A350 sowie die Boeing 787. Mit Stand Ende Februar 2021 wurden 1657 von 2031 bestellten Flugzeugen dieses Typs ausgeliefert.
Quelle: Wikipedia
Hier seht ihr einmal die Flugroute von Topeka nach Nürnberg. Die Daten stammen von Flightradar24 (dazu später mehr).
Der Topeka Regional Airport (IATA-Code: FOE, ICAO-Code: KFOE), früher bekannt als Forbes Field, ist ein gemeinsamer zivil-militärischer öffentlicher Flughafen im Besitz der Metropolitan Topeka Airport Authority in Shawnee County, Kansas, sieben Meilen südlich der Innenstadt von Topeka, der Hauptstadt von Kansas. Der Flughafen befindet sich auf dem Gelände des Topeka Army Airfield, später Forbes Air Force Base, einer ehemaligen Einrichtung des Strategic Air Command (SAC), die 1964 zum Tactical Air Command überging und 1973 geschlossen wurde. Der größte Teil des ehemaligen Verwaltungsbereichs der Basis wird heute für Büros und einen Industriepark genutzt. Das 190th Air Refueling Wing (190 ARW) der Kansas Air National Guard nutzt ebenfalls einen Teil des Flughafens als Kasernengelände und Einrichtung der Air National Guard; das Geschwader fliegt Boeing KC-135 Stratotankers.
Der Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“ (IATA-Code: NUE, ICAO-Code: EDDN) ist der internationale Flughafen der Stadt Nürnberg sowie der gleichnamigen Metropolregion und zweitgrößter Flughafen in Bayern. Der Flughafen rangierte nach Fluggästen 2019 auf Platz zehn der Flughäfen Deutschlands. Die Betreibergesellschaft ist die Flughafen Nürnberg GmbH, Gesellschafter sind die Stadt Nürnberg (50 %) und der Freistaat Bayern (50 %). Nach dem Abzug von Air Berlin arbeitete der Flughafen einige Jahre defizitär, ist aber nun als einer der am schnellsten wachsenden Airports Deutschlands wieder in der Gewinnzone.
Es war schon sehr beeindruckend das größte 2-strahlige Passagierflugzeug der Welt bei Landung und Start zu beobachten. Herausgekommen ist unter anderem ein kleiner 15min Film.
Gefilmt wurde mit der Canon EOS R5 in 4K und 120 fps, so dass ich eine schöne Zeitlupenaufnahme von der Boeing 777-300ER auf dem Weg zur Startbahn hatte. Leider habe ich dann unmittelbar vor dem Start auf den “Record”-Knopf der Kamera gerückt, in der irrigen Annahme, das die Aufnahme startet. Leider hatte ich nicht bemerkt, dass meine Kamera schon lief, und so bleiben vom Start leider nur die Erinnerungen….
Natürlich habe ich auch jede Menge Bilder gemacht, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Auch diese habe ich mit der Canon EOS R5 und dem Sigma 60-600mm Teleobjektiv gemacht. Es war natürlich auch jede Menge anderes Fluggerät zu sehen. Alle Bilder von der 777-300ER und was sonst noch so in Nürnberg am 26.03.2021 los war, gibt es wie immer in voller Auflösung in der entsprechenden 5bp-Galerie.
Feeder bei Flightradar24
Als ich meinem Vater die Bilder von der landenden B773-ER sendete, hat er sich den Abflug auf Flightradar24 angeschaut.
Flightradar24.com ist ein Onlinedienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen. Er wird von dem in Stockholm ansässigen Unternehmen Flightradar24 AB betrieben. Durch sogenanntes Radarspotting werden die von ADS-B-Sendern ausgestrahlten Signale von am Boden befindlichen ADS-B-Empfängern aufgefangen und via Internet in das Netzwerk von Flightradar24 übertragen. Die meisten modernen Verkehrsflugzeuge der zivilen Luftfahrt – teils auch der militärischen Luftfahrt – sind heute mit solchen Geräten ausgestattet. Die dabei übermittelten Positionsdaten der jeweiligen Flugzeuge werden mit weiteren Informationen zu Flugzeugtyp und Strecke korreliert und auf einer Karte abgebildet.
Quelle: Wikipedia
Mein Vater nutzt Flightradar schon seit einiger Zeit wenn er z.B. im Sommer im Garten sitzt und Flugzeuge über das heimische Sauerland fliegen, schaut er dort gerne einmal nach, um was für Maschinen es sich handelt und er war neugierig geworden, was eigentlich genau hinter Flightradar steckt. Durch ein interessantes YouTube Video (https://www.youtube.com/watch?v=Xt8qWJoI3jc) wusste er auch wie man selbst als sogenannter “Feeder” Daten an Flightradar24 übermitteln kann und somit zum “Radarspotter” wird.
Ein interessantes Projekt, und Flightradar liefert auch gleich eine Anleitung mit, wie man sich mittels eines Raspberry Pi solch einen Empfänger bauen kann. Da mein Vater und ich gerne technisch was neues ausprobieren, haben wir uns die notwendigen Bauteile bestellt (den Raspberry hatten wir schon) und sind nun teil der Flightradar24-Community. Ich werde hier demnächst mal einen ausführlicheren Beitrag dazu erstellen. Auch ein “Erklärvideo” ist bereits in Planung. Ach ja, so sieht übrigens meine Abdeckung aus:
Boeing 747-400 Atlas Air
Am Freitag den 26.03.2021 habe ich Mittags mal nachgesehen, was für Flugzeuge in Nürnberg so angekündigt waren. Und ich traute meinen Augen nicht: Um 16:29 sollte doch tatsächlich eine Boeing 747-446 der Atlas Air in Nürnberg landen.
Die Boeing 747, auch Jumbo-Jet in Anlehnung an den Elefanten „Jumbo“, ist ein vierstrahliges Großraumflugzeug des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing, das seit seiner Entwicklung in den 1960er-Jahren über mehrere Jahrzehnte das weltgrößte Passagierflugzeug war. Es absolvierte am 9. Februar 1969 seinen Erstflug und gehört zu den bekanntesten und meistgenutzten Flugzeugtypen. Die Maschine wird hauptsächlich für zivile Zwecke eingesetzt. Charakteristisch für die Silhouette der Boeing 747 ist ihr „Buckel“ (Oberdeck), in dem sich über dem Hauptfluggastdeck unter anderem das Cockpit befindet. Das Oberdeck wurde bei den Passagierversionen im Laufe der Entwicklung verlängert und zu einem immer größeren zweiten Fluggastdeck erweitert, das sich in neueren Varianten über das vordere Drittel der Flugzeugkabine erstreckt. Alle Varianten mit langem Oberdeck haben beidseitig große Notausstiegstüren in der Mitte der oberen Kabine. Die Auslieferung einer Passagiermaschine steht noch aus, für die Frachtversion sind noch 12 Bestellungen offen (Stand: Ende Februar 2021). Am 29. Juli 2020 gab Boeing die Einstellung der Produktion der 747 bekannt. Laut einer Pressemeldung soll die letzte 747 im Jahr 2022 montiert werden.
Quelle: Wikipedia
Wieder einmal handelte es sich um einen Charterflug der US-Streitkräfte. Der Turnaround der Maschine war dann auch recht interessant:
Warner Robins Airbase -> Ramstein -> Nürnberg -> Ramstein -> Nürnberg -> Fort Campbell
Dank Flightradar seht ihr auch hier auf der Karte einmal den Flugverlauf von den Flügen.
Die Robins Air Force Base (IATA: WRB, ICAO: KWRB) ist eine große Luftwaffeneinrichtung der Vereinigten Staaten im Houston County, Georgia, USA. Die Basis befindet sich östlich der Stadt Warner Robins und etwa 100 Meilen (160 km) süd-südöstlich von Atlanta, Georgia. Die Basis ist zu Ehren von Brigadegeneral Augustine Warner Robins, dem “Vater der Logistik” der Air Force, benannt. Die Robins AFB beherbergt das Warner Robins Air Logistics Center (WR-ALC) des Air Force Materiel Command (FLZ), das weltweit für eine Vielzahl von Flugzeugen, Triebwerken, Raketen, Software und Avionik- und Zubehörkomponenten zuständig ist. Es ist eines von drei Air Force Air Logistic Centers, die anderen sind das Oklahoma City Air Logistics Center (OC-ALC) auf der Tinker Air Force Base, Oklahoma und das Ogden Air Logistics Center (OO-ALC) auf der Hill Air Force Base, Utah. Die gastgebende Einheit auf der Robins AFB ist das 78th Air Base Wing (78 ABW), das Dienstleistungen und Unterstützung für den Warner-Robins Air Logistics Complex und seine Mieterorganisationen bietet. In Warner Robins gibt es übrigens auch das “Museum of Aviation”, das die Geschichte der militärischen Luftfahrt ehrt. Das Museum befindet sich neben dem Luftwaffenstützpunkt und enthält Ausstellungsstücke zu militärischen Erinnerungsstücken, Flugzeugen und Bodenfahrzeugen, den Tuskegee Airmen und der Operation Desert Storm. Es ist das zweitgrößte Museum, das von der United States Air Force gesponsert wird, und das viertmeistbesuchte Museum des Verteidigungsministeriums.
Die Ramstein Air Base (kurz: Ramstein AB / RAB) ist ein Militärflugplatz der United States Air Force und das Hauptquartier der United States Air Forces in Europe, der United States Air Forces Africa sowie das Hauptquartier des Allied Air Command Ramstein, einer NATO-Kommandobehörde zur Führung von Luftstreitkräften. Von dem 603d Air and Space Operations Center auf der Ramstein Air Base werden die Planung und Steuerung der Kampfdrohnen-Einsätze gegen mutmaßliche Terroristen im Irak, Afghanistan, Jemen sowie die Drohnenangriffe in Pakistan koordiniert. Der Militärflugplatz liegt unmittelbar südöstlich von Ramstein-Miesenbach, rund zehn Kilometer westlich von Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz). Mit rund 8.225 Militärangehörigen, weiteren 132 Reservisten und 831 Zivilbediensteten, die 2014 auf der Basis arbeiteten[8], ist die Ramstein AB die personell größte Einrichtung der US Air Force außerhalb der Vereinigten Staaten. In der gesamten Kaiserslautern Military Community leben rund 52.000 US-Amerikaner (Stand: September 2013).
Campbell Army Airfield (IATA: HOP, ICAO: KHOP, FAA LID: HOP) ist ein Militärflughafen in Fort Campbell, der in der Nähe von Hopkinsville, einer Stadt im Christian County, Kentucky, USA, liegt. Ehemals Campbell Air Force Base, eine Einrichtung der U.S. Air Force von 1947 bis 1959, hat dieser Flugplatz der U.S. Army zwei asphaltierte Landebahnen: 5/23 ist 11.826 mal 200 Fuß (3.605 × 61 m) und 18/36 ist 4.500 mal 150 Fuß (1.372 × 46 m) groß. Der Flugplatz beherbergt derzeit UH-60, CH-47, AH-64 und OH-58 Hubschrauber der 101st Combat Aviation Brigade und MH-60, MH-47 und MH-6 Hubschrauber der 160th SOAR. Es beherbergt auch Elemente der 159th Combat Aviation Brigade.
Kurz entschlossen habe ich also meine Kamera eingepackt und bin nach Nürnberg gefahren, um pünktlich die Landung des Jumbos zu fotografieren. Das war schon was, das immerhin zweitgrößte Passagierflugzeug (ok, eigentlich das drittgrößte, nach der 747-800) bei der Landung auf dem doch winzig erscheinenden Flughafen Nürnberg zu erleben. Leider konnte ich den Abflug am Samstag morgen (gegen 9:00 Uhr) nicht ablichten, da der Flug nicht angekündigt wurde. Alle Bilder von der 747-400 und was sonst noch so in Nürnberg am 26.03.2021 los war, gibt es wie immer in der 5bp-Galerie.
Einen weiteren Blogbeitrag mit Spotting-Bildern vom Flughafen Nürnberg gibt es hier zu sehen.