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Ein neuer PC für 5bp – Teil 1: Die Hardware

Nachdem vor knapp zwei Wochen mein 6 Jahre alter PC den Geist aufgegeben hat (ich schätze das ständige Rendern irgendwelcher Premiere Pro und After Effects Projekte über Nacht hat ihn an seine Grenzen gebracht) musste ein neuer Rechner her. Im Prinzip war ich schon seit drei Jahren auf der Suche nach einem neuen Rechner, der ganz auf meine Bedürfnisse, also Bild- und Video-Bearbeitung, zugeschnitten ist (Spielen tue ich kaum mehr).  Nach ein wenig Recherche, lesen von Testberichten habe ich mir dann bei der Firma Alternate einen PC über deren PC-Konfigurator zusammengestellt. Die Hardware möchte ich euch kurz vorstellen und auch ein wenig auf die Leistung des neuen PCs eingehen. Vielleicht braucht ihr ja auch mal einen schnellen PC für die Bild- und Videobearbeitung.

Die neue Five-Birds Workstation - Hardware

Bei der Auswahl der Hardware-Komponenten gab es ein paar Dinge zu berücksichtigen. Die Hauptaufgaben bzw. die Programme, die der neue PC zu bewältigen hat sind:

  1. Bildverwaltung mit Adobe Lightroom Classic CC 2020 – Meine Bilddatenbank in Lightroom Classic beinhaltet ca. 120.000 Bilddateien, das Meiste davon im RAW-Format und ist ca. 600 Gb groß
  2. Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop CC 2020
  3. Videoschnitt mit Adobe Premiere Pro und Adobe Prelude CC 2020
  4. Erstellung von Spezialeffekten, 3D-Kartenanimationen, Titeln, etc. in Adobe After Effects CC 2020

Da alle vier Programme unterschiedliche Hardware-Anforderungen haben, mussten auch die PC-Komponenten darauf abgestimmt werden um ein möglichst ausgewogenes System zu erhalten. Daher gehe auf die einzelnen Hardware-Komponenten im Folgenden näher ein und setze sie in Bezug zu den Anforderungen der Programme.

CPU - Der Prozessor als zentrales Element

Ein neuer PC-Build startet immer mit der Auswahl des Prozessors (CPU), um den dann das restliche System “herum” aufgebaut wird. Da die oben genannten Programme ganz unterschiedliche Anforderungen an die Hardware (den Prozessor) haben, galt es hier einen guten Kompromiss zwischen Taktfrequenz (dies ist die Rechengeschwindigkeit des Prozessors) und der Anzahl der Prozessorkerne (dies ist entscheidend wenn man viele Aufgaben parallel bearbeitet) zu finden. So braucht man z.B. für die Anzeige der Vorschaubilder oder der RAW-Daten-Bearbeitung in Lightroom oder dem Abspielen der Video-Vorschau innerhalb von Adobe Premiere Pro eine möglichst hohe Taktfrequenz (auch die anderen Programme profitieren davon). Wenn es jedoch nach der Bearbeitung der Bilder oder  der Filme im den Export bzw. das Rendern der Daten (also das, was später als fertiger Film oder fertiges Bild bei YouTube oder auf meiner 5bp-Galerie liegt) ist wiederum entscheiden, wie viele Kerne der Prozessor besitzt (je mehr desto besser), das beim Rendern viele Prozesse gleichzeitig ablaufen. 

Entschieden habe ich mich letztendlich für einen AMD Ryzen Threadripper Prozessor der 3. Generation: Den recht neuen AMD Ryzen Threadripper 3960x. Dieser bietet mit einem Basistakt von 3.8GHz (Max. Leistungstaktrate bis zu 4.5GHz) und 24 CPU-Kernen ein recht ausgewogenes Verhältnis. Zwar bietet AMD auch andere Prozessoren mit höheren Taktraten an, jedoch dann mit wesentlich weniger Kernen. Warum ich einen Prozessor von AMD und nicht von Intel gewählt habe ist kurz erklärt: AMD hat im Moment einfach die Nase vorne, wenn es um die Anzahl der Kerne und die Prozessoren geht. Intel bietet zwar auch die Workstation CPUs der Xeon-Reihe an, diese sind aber kaum bezahlbar und der PC-Build würde dann ganz anders aussehen (außerdem will ich ja auch hin und wieder mal ein gutes Spiel anschmeißen. Dies wäre mit den XEON Prozessoren dann nicht so gut möglich).

Da in dieser Leistungsklasse eine “normale” Hardware-Kühlung zwar möglich aber nicht mehr sinnvoll ist, habe ich mich entschieden eine Wasserkühlung für den Prozessor zu nutzen. Entschieden habe ich mich für die NZXT Kraken X62 280mm v2 AM4 ready, da diese hervorragende Bewertungen hatte und zudem extrem leise arbeiten soll.

 

Bildquelle: AMD / mindfactory.com und NZXT / nzxt.com

Das Mainboard - Basis für alle weiteren Komponenten

Bei der Wahl des zur CPU passenden Mainboards war für mich wichtig, dass dieses so viele S-ATA Anschlüsse wie nur möglich hat. Denn diese brauche ich zum Anschließen meiner Festplatten (dazu später mehr).

Entschieden habe mich für das TRX40 Taichi Mainboard der Firma Asrock. Dieses bietet insgesamt acht S-ATA Anschlüsse und hat auch ansonsten ein gutes Zubehör-Paket. Zudem lag es preislich im Rahmen (mit Aufpreis hätte ich zwar ein etwas schnellere Motherboard eines anderen Herstellers bekommen, das dann z.B. einen 10 Gbit-Lan-Anschluss hat, aber das war mir der Aufpreis nicht Wert). Unten einmal die Herstellerangaben des Motherboards:

  • Supports 3rd Gen AMD Ryzen™ Threadripper™ Processors
  • 16 Power Phase Design, 90A Dr. MOS & Power Choke
  • XXL Aluminum Alloy Heatsink & Heatpipe Design
  • Supports DDR4 4666+(OC)
  • 3 PCIe 4.0 x16, 1 PCIe 4.0 x1
  • NVIDIA® NVLINK™, 3-Way SLI™, AMD 3-Way CrossFireX™
  • 8 SATA3, 1 Hyper M.2 (PCIe Gen4 x4 & SATA3), 1 Hyper M.2 (PCIe Gen4 x4)
  • 1 Rear USB 3.2 Gen2 x2 20Gb/s Type-C
  • 3 USB 3.2 Gen2 (1 Front Type-C, 2 Rear)
  • 8 USB 3.2 Gen1 (4 Front, 4 Rear)
  • 7.1 CH HD Audio (Realtek ALC4050H+ALC1220), Supports Purity Sound™ 4 & DTS Connect
  • Realtek 2.5G LAN, Intel® Gigabit LAN
  • Intel® Wi-Fi 6 802.11ax (2.4Gbps) + BT 5.0

Bildquelle: Asrock / asrock.de

Die Grafikkarte - Power für die Berechnung von Effekten

Auch der Grafikkarte kommt für meinen Aufgabenzweck eine gewisse Bedeutung zu. Zum einen setzt Adobe bei ihren Programmen zunehmend die Power moderner Grafikkarten ein um Effekte anstatt von der CPU von der GPU (also der Graphic Processor Unit – der Grafikkarte) zu berechnen um die CPU zu entlasten. Zum anderen kann auch das Rendering von Filmen oder After-Effects Sequenzen von der GPU-Hardware übernommen werden. 

Entschieden habe ich mich für eine Grafikkarte von NVIDIA, da dieser Hersteller am besten mit der Adobe-Software zusammenarbeitet. Letztlich ist es eine Asus ROG Strix GeForce® RTX 2080 SUPER™ Advanced Edition geworden. 

  • Grafik-Engine: NVIDIA GeForce® RTX 2080 SUPER™
  • Bus Version: PCI Express 3.0
  • OpenGL: OpenGL®4.6
  • Videospeicher: GDDR6 8GB
  • Kerntakt: OC Mode – GPU Boost Clock : 1860 MHz , GPU Base Clock : 1680 MHz / Gaming Mode (Default) – GPU Boost Clock : 1830 MHz , GPU Base Clock : 1650 MHz
  • CUDA Cores: 3072 (diese sind beim Rendern wichtig)
  • Speichertakt: 15500 MHz
  • Speicher Interface: 256-bit
  • Auflösung: Digital Max Resolution:7680×4320
  • Schnittstellen: HDMI Output : Yes x 2 (Native) (HDMI 2.0b), Display Port : Yes x 2 (Native), DisplayPort 1.4), USB Type-C Support:Yes x1
  • Maximale Displayunterstützung: 4
  • NVlink/ Crossfire Unterstützung: Yes
  • Empfohlenes Netzteil: 650W
  • Stromversorgungsstecker: 2 x 8-pin
  • Abmessungen: 29.97 x 13.04 x5.41 Zentimeter
  • Steckplatz: 2.7 slot

Bildquelle: Asus / alternate.de

Bei der Grafikkarte wäre auch noch Luft nach oben. Aber das NVIDIA Spitzenmodell 2080 TI ist dann nochmal eine Ecke teurer. Von den speziellen NVIDIA Modellen der Quadro Serie gar nicht zu reden. Es gibt hiervon zwar auch Einstiegsmodelle, diese liegen aber von der Leistung her auf dem Niveau meiner gewählten GPU. Ich denke ich habe einen guten Preis- / Leistung-Mittelweg gewählt.

Der Arbeitsspeicher - Rechnerpower für Programme

Der Arbeitsspeicher (RAM) ist besonders wichtig bei meiner Hardware-Konfigutation, wenn man mehrere Programme gleichzeitig geöffnet hat. Da dies z.B. bei meinem Video-Editing-Workflow meistens der Fall ist (parallel geöffnet sind meist Premiere Pro und After Effects, manchmal kommen noch Photoshop und Lightroom hinzu), wollte ich möglichst viel RAM installieren. Zudem ist der Arbeitsspeicher essentiell wichtig für die Arbeit mit After Effects, da hier die Vorschau der Sequenzen über den RAM läuft. Sobald der Arbeitsspeicher voll ist, wird bei der Vorschau auf eine Festplatte ausgelagert und die Performance von After Effects geht in die Knie (dies ist mir bei meinem alten Rechner mit nur 32 Gb Speicher ständig passiert und bei komplexeren Projekten war an ein vernünftiges Arbeiten nicht mehr zu denken).

Der Prozessor unterstützt bis zu 256 Gb an Arbeitsspeicher. Dieser lässt sich auch auf dem Motherboard unterbringen. Jedoch haben mich die horrenden Kosten für 256 Gb davon abgehalten hier auf das maximal mögliche zu gehen. 128 Gb sollten auch genug sein.

Ausgewählt habe ich ein Octo-Kit (also 8 Speichermodule á 16Gb) von Corsair mit der Spezifikation DDR4-3200 (DDR4 Standard mit 3200 Mhz) in der Vengeance RGB Pro Serie (der Speicher ist übertaktet und hat noch eine nette dynamische Multi-Zone-RGB-Beleuchtung – dazu später mehr). Es gibt auch Speicher mit höheren Taktraten, diese werden jedoch von meinem Prozessor nicht unterstützt und würden ansonsten auch nur minimale Leistungsschübe bringen.

Bildquelle: Corsair / corsair.com

Die Stromversorgung - Gigantomanie

Als Netzteil wollte ich ursprünglich ein schon recht Leistungsstarkes Netzteil mit 750 Watt nehmen, musste aber feststellen, dass diese Leistung zur sicheren Stromversorgung meiner Komponenten und der Festplatten nicht ausreicht. Also habe ich hier auf ein  POWERZONE 1000W ATX23 der Firma “be quiet!”  mit gigantischem 1 kW zurückgreifen müssen. Allerdings erschliesst sich mir der Sinn des beigelegten (sehr netten) Stoffbeutels nicht so ganz …

Bildquelle: beq uiet! / bequiet.com

Die Festplatten - Platz für meine Projekte

Da ich das System fertig zusammengeschraubt und installiert haben wollte (der Vorteil ist, dass alle Komponenten noch einmal geprüft werden und die Installation ebenfalls eines Tests unterzogen wird), musste ich für die Installation des Windows 10 Pro 64bit Betriebssystems zumindest eine neue Festplatte bestellen. Gewählt habe ich eine Samsung  1TB SSD QVO 2,5 Zoll S-ATA III Platte.

Hier habe ich jedoch einen kleinen Fehler gemacht: Da mein Motherboard auch NVMe M.2 SSD Festplatten unterstützt und diese wesentlich höhere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten haben hätte ich noch mehr an Performance rausholen können. Leider konnte ich dies nicht mehr tauschen und ich habe mir eine Samsung 970 EVO PLUS M.2 NVMe mit 1 Tb für meinen Lightroom-Katalog bestellt und selbst eingebaut.

Bildquelle: Samsung / samsung.com

Hier eine Übersicht meiner Festplatten:

  • Festplatte C:\ “System” (Samsung 2,5 Zoll SSD 860 QVO (neu) – 1 Tb) – Hier liegt das Betriebssystem und die Programme.
  • Festplatte D:\ “Auslagerung Adobe” (Samsung 2,5 Zoll SSD 850 EVO (alt) – 500 Gb – Diese Platte dient nur als Auslagerungsplatte für temporäre Daten (sog. Scratch-Disk) für alle Adobe Programme.
  • Festplatte E:\ “LR-Bibliothek” (Samsung NVME 970 EVO Plus (neu) – 1 Tb – Hier liegt der Lightroom-Katalog mit den erstellten Vorschaubildern. Die eigentlichen Bilder habe ich auf einer anderen Platte.
  • Festplatte F:\ ” Data” (3 Gb-Partition einer Western Digital Caviar Gold 3,5 Zoll HDD (alt) – 12 Tb – Hier liegen allgemeine Daten wie Installationsdateien für Programme, meine Musikbibliothek und Dokumente.
  • Festplatte G:\ “5bp-Photos” (Western Digital Caviar Black 3,5 Zoll HDD (alt) – 6 Gb – Hier liegen alle meine Photos sowie Projekte, die ich in InDesign, Photoshop oder Illustrator erstellt habe.
  • Festplatte H: \ “5bp-Videos” (9 Gb-Partition einer Western Digital Caviar Gold 3,5 Zoll HDD (alt) – 12 Tb – Hier liegen alle meine Video-Dateien sowie Projekte, die ich in Premiere Pro und After Effects erstellt habe.
  • Festplatte I:\ “Resources” (Western Digital Caviar Black 3,5 Zoll HDD (alt) – 2 Gb – Hier liegen meine zur Bearbeitung meiner Projekte benötigten Templates, Texturen, Zusatzmodule etc.
  • Festplatte J:\ “Games” (Toshiba 3,5 Zoll HDD (alt) – 1 Tb – Diese Platte ist für Spiele reserviwert, derzeit noch leer.
  • Festplatte K:\ “Temp” (Samsung 2,5 Zoll SSD 840 EVO (alt) – 250 Gb – Temporäre Platte ohne konkreten Anwendungsfall (“die war halt noch übrig!”).

Das Gehäuse - Der entsprechende Rahmen für meine Komponenten

Beim Gehäuse musste ich nur darauf achten, dass es für meinen Anwendungsfall genügend Platz für alle Komponenten inkl. der Festplatten hat. Entschieden habe ich mir für das Gehäuse Define 7 XL Dark Tempered Glass der Firma Fractal Design. Dieses ist optisch recht schlicht und bietet genügend Platz.

Bildquelle: Fractal Design / fraxctal-design.com

Der fertige PC

Der fertige PC wurde nach knapp eineinhalb Wochen geliefert und ich musste “nur noch” die Festplatten einbauen (1,5 Stunden später, da ich erst einmal herausfinden musste, wie das Gehäuse funktioniert) und konnte den Rechner dann sofort anschließen. Dies hat hervorragend geklappt. Zusätzlich stecken im Rechner noch eine Creative Soundblaster Z und ein BluRay-Brenner von Pioneer.

Anbei ein paar Impressionen zur fertigen Hardware – der Five-Birds Photography Workstation.

Hardware

Da das ganze recht spektakulär beleuchtet ist, gibt es auch noch mal ein kleines Video.

Die neue Five-Birds Workstation - Fazit

Bis jetzt kann ich sagen, dass der neue PC ein Meilenstein gegenüber dem alten ist. Die Geschwindigkeit ist einfach atemberaubend, er ist flüster-leise (im Moment mache ich eine Datensicherung auf meine WD My Cloud Ultra NAS und die NAS ist wesentlich lauter als der Rechner…) und das Arbeiten mit der Adobe Creative Cloud macht endlich wieder so richtig Spaß.

Ich werde demnächst mal ein paar Benchmarks laufen lassen und Euch die Ergebnisse in einem zweiten Beitrag darstellen.  Vorher stelle ich Euch aber noch meinen Desktop-Hintergrund des PCs vor, denn dieser ist etwas “speziell”. Seid gespannt.

Bis demnächst Euer Five-Birds

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